User:Silvicola/Graalsâ
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Crailsheim (im regionalen Dialekt: Craalsâ ([[[:Template:IPA]]])) ist eine schdad im Nordosten des land Baadâ-Wirdâbärch, etwa 32 km östlich von [Wp/vmf/Hall] und 40 km südwestlich von Anschbach. Sie ist nach Schwäbisch Hall die zweitgrößte Stadt des Hall Grajs Schwääbisch Hall und die drittgrößte der Regjoon Haalbrun-Franggâ.
Seit 1. Januar 1972 ist Crailsheim Grôâse Grajschdad. Mit den Gemeinden Frangâhaard, Sadldôrf und Schdimpfich hat die Stadt Crailsheim eine Fârwaldungsgmôôschafd vereinbart.
Geographie
[edit | edit source]Geographische Lage
[edit | edit source]Crailsheim liegt auf beiden Seiten der Jagschd in einer weiten Schduâfârandbuchd, die der Fluss bei seinem Übertritt aus dem Schwäbisch-Fränkischen Wald zur nördlichen Hâuâlâuâr Eebâne ausgeräumt hat. Die umrahmenden Berge rechts des Flusses, „Crailsheimer Hardt“ genannt, sind Teil der Frankenhöhe. Den West- und Südwestrand auf seiner Linken bilden die Höhenwälder um den [Wp/vmf/Burchbärch (Franggâhaard)], denen môrfoloogisch] getrennt im Süden die Älwangâr Bärch folgen.
Crailsheim hat Anteil an den Naduurrâjm Schwääbisch-Fränggische Waldbärch, Fraggâhäâ, Kocher-Jagst-Ebenen und Hohenloher-Haller Ebene.[1]
Nachbargemeinden
[edit | edit source]Die folgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt, im Uurdajchârsin von Nordosten an: Sadldôrf, Gräsbärch, Fichdânau, Schdimpfich, Franggâhaard, Felbärch, Ilshofâ und Ghirchbärch an dr Jagschd.
Stadtgliederung
[edit | edit source]Das Stadtgebiet Crailsheims gliedert sich in die neun schdaddaal Beuerlbach, Crailsheim, Goldbach, Jôôgsâ, Onolzheim, Roßfeld, Diâfâbach], Triensbach und Westgartshausen. Alle Stadtteile, ausgenommen Beuerlbach und Crailsheim, sind zugleich Ôrdschafdâen nach der baden-württembergischen Gmôôndeôrdnung, d. h. sie haben einen Ôrdschafdsrôôd mit einem Ôrdsfoorschdeâr als Vorsitzendem. Die Ortschaftsräte werden bei jeder Kommunalwahl von der wahlberechtigten Bevölkerung der Ortschaft gewählt.
Einige der Stadtteile sind administrativ weiter untergliedert in Wohngebiete bzw. -bezirke oder Woonbläds mit eigenem Namen:
- Crailsheim: Kernstadt, Altenmünster, Ingersheim und Rodmühle
- Goldbach: Goldbach
- Westgartshausen: Lohr, Mittelmühle, Ofenbach, Oßhalden, Schüttberg, Wegses, Westgartshausen und Wittau sowie die abgegangene Burg der Herren von Lohr
- Jagstheim: Alegsandârsrajd, Burgbergsiedlung (Neubausiedlung), Eichelberg, Jagstheim, Stöckenhof, Kaihof und Jakobsburg sowie die abgegangene Pfannenburg
- Onolzheim: Onolzheim und Hammerschmiede
- Roßfeld: Hagenhof, Ölhaus, Maulach, Roßfeld, Sauerbronnen und Teile des zum Wohngebiet umgebauten ehemaligen US-amerikanischen Stützpunkt McKee Barracks sowie die abgegangene Wasârburch Fliichlau
- Tiefenbach: Rüddern, Tiefenbach, Weidenhausen, Wollmershausen
- Triensbach: Buch, Erkenbrechtshausen, Heinkenbusch, Saurach, Triensbach und Weilershof
Die Kernstadt ihrerseits besteht aus den Wohngebieten
- Innenstadt, sie umfasst das Gebiet der Altstadt
- Schießberg, im Volksmund auch „Hexenbuckel“ genannt
- Kreuzberg, ein seit den 1950er Jahren im Osten und Süden aufgebauter Stadtteil, mittlerweile der größte Stadtteil
- Türkei, ein Stadtteil im Süden, der Name rührt vermutlich von einem Arbeiterlager, das im Verlauf des Eisenbahnbaus im 19. Jahrhundert entstand
- Fliegerhorst, auf dem ehemaligen, 1945 zerstörten Flugplatz-Areal im Westen gelegen, heute größtenteils Gewerbegebiet
- Sauerbrunnen, eine in der Nachkriegszeit aufgebaute Vertriebenensiedlung im Westen
- Roter Buck, eine vor allem in den 1960er und 1970er Jahren erbaute Siedlung im Nordwesten
Raumplanung
[edit | edit source]Crailsheim bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Regjoon Haalbrun-Franggâ, in der Haalbrun als Oowâr-dsendrum ausgewiesen ist. Zum Mittelbereich Crailsheim gehören neben Crailsheim die Städte und Gemeinden im nordöstlichen Teil des Landkreises Schwäbisch Hall, und zwar Blaufäldâ, Fichdânau, Frangâhaard, Gerabrun, Ghirchbärch, Gräßbärch, Langâburch, Rôâd am See, Sadldôrf, Schrôâdsbärch, Schdimpfich und Walhausâ.
Geschichte
[edit | edit source]Das Gebiet um Crailsheim war im frühen Mittelalter Teil des zum Herzogtum Franken gehörigen Maulachgaus. Die Stadt selbst hat ihren Ursprung in einer fränkischen Siedlung aus dem 7. Jahrhundert in der Nähe eines Jagstüberganges. Die erste urkundliche Erwähnung von Crailsheim datiert von 1136, damals hieß es noch „Cröwelsheim“, später „Krawelsheim“. Führende Adelsfamilien in dieser Zeit waren die Herren von Lohr und von Flügelau. Nach deren Aussterben kam es an die Grôôfâ fon Edingâ.
. Danach war Crailsheim über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Seit dem Übergang an Wirdâbärch gehört die ghirchâgmôônd zur Landâsghirch in Wirdâbärch. Weiterhin blieb Crailsheim Sitz eines deghanaads (siehe Ghirchâbedsirch Graalsâ), zu dem heute die Kirchengemeinden des gesamten Umlands gehören. Das Gebiet der Kernstadt betreut heute die Gesamtkirchengemeinde Crailsheim, bestehend aus der Johanneskirchengemeinde und der Christuskirchengemeinde (Sauerbrunnen/Roter Buck), dazu die Kirchengemeinden in Altenmünster und Ingersheim, weitere Kirchengemeinden bestehen in den Stadtteilen Goldbach, Ingersheim, Jagstheim, Onolzheim, Roßfeld, Tiefenbach, Triensbach und Westgartshausen.
Spätestens seit dem 19. Jahrhundert zogen auch Kirche Ghadoolische nach Crailsheim. Seit 1877 gibt es wieder eine eigene bfaraj und 1886/87 wurde die Kirche St. Bonifatius erbaut, die 1966 durch einen turmlosen Neubau ersetzt wurde. Die zweite Pfarrei „Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit“ wurde 1964 gegründet und bezog im selben Jahr eine neue Kirche. Beide Kirchengemeinden bilden heute die Seelsorgeeinheit Crailsheim im Dekanat Schwäbisch Hall innerhalb des Bischdum Rodâburch-Schduâgârd, die alle Katholiken im Stadtgebiet Crailsheim betreut. Außer den beiden Kirchen der Kernstadt gibt es noch drei weitere katholische Kirchen im Stadtgebiet, in Onolzheim (Christus König), Jagstheim (St. Peter und Paul) und Westgartshausen (Heilig-Geist).
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Crailsheim auch frajghirchâ, darunter eine Efangeelisch-frajghirchliche Gmôônd, eine Efangeelisch-medhodisdische Ghirch, eine Freie Christliche Gemeinde, die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Advendischdâ, die Kirche Sälbschdendiche Efangeelisch-Ludârische Ghirch, den Siid-dajdschâ Gmôôschafdsfârband und das Christliche Zentrum der Folgsmisjoon.
Ferner sind eine Ghadoolisch-abosdoolische Gmôônd, die Najabosdoolische Ghirch in Goldbach und Jagstheim sowie die Dsajchâ Jehoowaas in Crailsheim vertreten.
Eingemeindungen
[edit | edit source]- 1. April 1940 [1]] mit Altenmünster und Rodmühle
- 1. Januar 1971 Tiefenbach
- 1. August 1971 Onolzheim
- 1. Januar 1972 Roßfeld
- 1. März 1972 Jôôgsâ
- 1. Januar 1973 Westgartshausen
- 1. Januar 1975 Goldbach, Triensbach und Ortsteil Beuerlbach von der Gemeinde Sadldôrf
Ingârschâ |
Diâfâbach |
Oândsâ |
Rosfäld |
Jôôgsâ |
Wäschgârdshausâ |
Goldbach |
Driânschbach |
Bajârllbach |
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Einwohnerentwicklung
[edit | edit source]Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
[edit | edit source]Gemeinderat
[edit | edit source]Der Gmôônderaad der Stadt Crailsheim hat seit der letzten Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 insgesamt 36 Mitglieder, die den Titel „Stadträtin/Stadtrat“ führen. Sie gehören folgenden Parteien/Wählervereinigungen an:
Bürgermeister
[edit | edit source]An der Spitze der Stadt stand ursprünglich ein fogd, der die hohe Gerichtsbarkeit ausübte. Die niedere Gerichtsbarkeit oblag dem Rat, den beiden Birchârmajschdâr und zwölf Richtern. Dem Rat gehörten ab 1338 sieben, danach neun Männer an. Später gab es einen Oberen und einen Unteren Rat. Der Rat wurde mehrfach verändert. In württembergischer Zeit stand der Stadtschultheiß an der Spitze der Stadt, der nach Einführung der Dajdschâ Gmôôndsôrdnung 1935 die Amtsbezeichnung Bürgermeister erhielt. Seit 1972, als Crailsheim Große Kreisstadt wurde, trägt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oowâr-birchârmajschdâr. Dieser wird von der wahlberechtigten Bevölkerung auf 8 Jahre direkt gewählt. Oberbürgermeister ist seit 1. Februar 2010 Rudolf Michl (SPD). Nachdem keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang am 8. November 2009 die absâlude määrhajd erreichen konnte, fand am 29. November 2009 eine najwaal statt. Bei dieser war nur noch eine ôôfache määrhajd erforderlich. Der SPD-Kandidat Rudolf Michl erzielte dabei eine absolute Mehrheit von 50,8 %.[3]
Michls Vorgänger war von 1999 bis 2009 Andreas Raab (CDU), der am 25. Juni 2009 wegen gesundheitlicher Probleme und Angriffen aus dem Gemeinderat gegen sich seinen Rücktritt zum 31. Oktober 2009 erklärt hatte [4], um dann am 17. Juli 2009 bekannt zu geben, schon mit Ablauf des 11. September 2009 als Oberbürgermeister aus dem Amt zu scheiden[5] und auch sein Kreistagsmandat, für das er erst am 7. Juni 2009 als kreisweiter Stimmenkönig wiedergewählt worden war, niederzulegen.[6]
Der Oberbürgermeister hat zwei hauptamtliche Stellvertreter, die Beigeordneten. Der erste Beigeordnete trägt die Amtsbezeichnung „Erster Bürgermeister“. Dieses Amt hat seit 1994 der parteilose Harald Rilk inne, der 1999 bis 2009 zugleich für die Freien Wähler Mitglied des Kreistags war. Der weitere Beigeordnete und zweite Stellvertreter des Oberbürgermeisters trägt die Amtsbezeichnung „Bürgermeister“ und ist u. a. für Bauangelegenheiten („Baubürgermeister“) zuständig. Seit 2002 bekleidet dieses Amt Herbert Holl (CDU).
Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister
- 1810–1813: Georg Andreas Eychmüller
- 1813–1815: Baumann, Amtsverweser
- 1815–1856: Johann Friedrich Faber
- 1856–1867: Gottlob Nagel
- 1867–1899: Leonhard Sachs
- 1899–1910: Hugo Sachs
- 1911–1945: Friedrich Fröhlich
- 1945–1946: Wilhelm Gebhardt
- 1946–1948: Fritz Schatz
- 1948–1962: Wilhelm Gebhardt
- 1962–1982: Hellmut Zundel
- 1982–1983: Helmut Maaß (kommissarisch)
- 1983–1991: Karl Reu (CDU)
- 1991–1999: Georg Schlenvoigt (SPD)
- 1999–2009: Andreas Raab (CDU)
- 2009–2010: Harald Rilk (kommissarisch)
- Seit 2010: Rudolf Michl (SPD)
Wappen
[edit | edit source]Das wabâ der Stadt Crailsheim zeigt in Gold drei gestürzte schwarze ghesl-hôôgâ („Kräuel“ oder „Craile“) nebeneinander. Die Stadtflagge ist schwarz-gelb.
Es handelt sich um ein so genanntes „reedndes wabâ“. Die Kräuel sind schon im Siegel um 1310 nachweisbar. Anfangs waren sie aufrecht abgebildet, ab 1434 erscheinen sie dann in gestürzter Lage. Im 19. Jahrhundert wurde die blasoniirung festgelegt.
Städtepartnerschaften
[edit | edit source]Crailsheim unterhält seit 1947 eine schdädebhardnârschafd mit Worthington, Minnesota (USA), die erste deutsch-amerikanische Städtepartnerschaft überhaupt. Seit 1969 ist Crailsheim Partnerstadt von Pamiers (Südfrankreich) und seit 2000 auch von Jurbarkas (Litauen) und Bilgoraj (Polen).
Wirtschaft und Infrastruktur
[edit | edit source]Voith Turbo] betreibt Schwermaschinenbau in Crailsheim. Viele sondârmaschiinâbauâr sind örtlich ansässig, vor allem Hersteller von fârbhagungs-masdchiinâ: die Firmen Groninger & Co. GmbH, in direkter Nachbarschaft zur Gerhard Schubert GmbH, sowie die R. Weiss Verpackungstechnik GmbH & Co. KG. Ferner besteht ein Werk der Robert Bosch GmbH aus dem Geschäftsbereich Bosch Packaging Technology.
Die Konsumgüterbranche ist vertreten mit Procter & Gamble und mit mehreren Betrieben der Lebensmittelindustrie: Bürger-Maultaschen, der Schlacht- und Zerlegebetrieb Vion Crailsheim GmbH. Die Brotfabrik Zimmermann, Teil der Kamps-Grube, stellt in Crailsheim mit 240 Mitarbeitern Brot und Backwaren für alle namhaften deutschen disghaundâr her. Die Stadt ist Heimat und Sitz der Schuhmarke Möbus.
Die Crailsheimer Unternehmen beschäftigen insgesamt über 20.000 Arbeitnehmer und machen die Stadt, zusammen mit ihren Handelsbetrieben, durch die sie zentrale Einkaufsstadt für 100.000 Personen ist, zum wirtschaftlicher Mittelpunkt der Region. Im Umland wird Landwirtschaft betrieben.
Verkehr
[edit | edit source]Crailsheim hat etwa 5 km nördlich des Stadtzentrums bei Sadldôrf Anschluss an die Audobôô A 6 Heilbronn–Nürnberg. Knapp 14 km nordöstlich der Stadt liegt das Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim, an welchem die A 6 auf die A 7 Ulm–Würzburg trifft. Die Stadt ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Hier vereinen sich die Owâre Jagschdbôô von Aalen und die Mur-bôô von Stuttgart und Schwäbisch Hall und führen weiter nach Nirmbärch. Die Dauwârdaalbôô führt über Blaufelden-Weikersheim nach Lauda und dann weiter über Wertheim nach Aschaffenburg. Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien. Die Stadt gehört dem fârgheersfârbund KreisVerkehr Schwäbisch Hall an.
Die Stadt Crailsheim ist nôômensbhaadin eines ICE 1.
Umwelt
[edit | edit source]Im neu erschlossenen Wohn- und Mischgebiet Hirtenwiesen (ehedem Gelände der Luftwaffe, später McKee Barracks der US-Streitkräfte) entsteht zur Zeit die größte zusammenhängende Solaranlage Deutschlands mit 10.000 m² Kollektorfläche im Endausbau. Dieses Projekt wurde in die engere Auswahl der „Leuchtturmprojekte“ von Bundeskanzler Gerhard Schröder einbezogen. Durch diese Solaranlage sollen im neuen Baugebiet jährlich, im Vergleich zu herkömmlichen Wärmeversorgungssystemen, über 50 % der CO2-Emission vermieden werden.
Medien
[edit | edit source]In Crailsheim erscheint täglich das Hoâloâr Daachblad. Es wird vom Hohenloher Druck- und Verlagshaus Verlag Hohenloher Tagblatt Richter u. Gebr. Wankmüller GmbH & Co KG (HDV) in Crailsheim herausgegeben und bezieht den überregionalen Mantel von der Südwestpresse aus Ulm. Wöchentlich erscheinen das seit Ende 1968 von der Stadtverwaltung herausgegebene amdsblad Crailsheimer Stadtblatt[7] und das kostenlose ôôdsajchâblad Hohenloher Wochenpost vom Verlag des Hohenloher Tagblatts.[8]
Gerichte, Behörden und Einrichtungen
[edit | edit source]Crailsheim ist Sitz eines amdsgrichdes, das zum landgerichdsbedsirch Ellwangen und zum Oowârlandâsgerichdsbedsirch Schduâgârd gehört, einiger Kammern des Arbajdsgerichds Heilbronn sowie eines Notariats. Ferner gibt es eine Außenstelle des Finandsamds Schwäbisch Hall, eine Außenstelle des Landratsamts Schwäbisch Hall und ein Flurneuordnungsamt. Das Polizeirevier Crailsheim der Polizeidirektion Schwäbisch Hall ist zuständig für die Gemeinden des ehemaligen Kreises Crailsheim, ebenso die Kriminalaußenstelle. Dasselbe gilt für die Zweigstelle der Agentur für Arbeit in Crailsheim.
Die Stadt ist ebenfalls Sitz des Ghirchâbedsirch Graalsâ der Württemberg Efangeslischâ Landâsghirch in Wirdâbärch.
Am Rande der Innenstadt liegt das Klinikum Crailsheim in direkter Nähe zum örtlichen Polizeirevier und zur Feuerwehr.
Bildung
[edit | edit source]Crailsheim hat zwei Gymnasien (Albert-Schweitzer-Gymnasium und Lise-Meitner-Gymnasium), zwei Realschulen (Realschule am Karlsberg und Realschule zur Flügelau), eine Förderschule (Käthe-Kollwitz-Schule), vier Grund- und Hauptschulen, teilweise mit Werkrealschule (Eichendorffschule, Geschwister-Scholl-Schule Ingersheim, Grund- und Hauptschule Altenmünster und Leonhard-Sachs-Schule) sowie zwei Grundschulen (Astrid-Lindgren-Schule und Reußenbergschule Grundschule Tiefenbach).
Der Landkreis Schwäbisch Hall ist Träger der drei Beruflichen Schulen (Gewerbliche Schule mit technischem Gymnasium, Kaufmännische Schule mit Wirtschaftsgymnasium und Eugen-Grimminger-Schule – Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule) sowie der Schule für Sprachbehinderte.
Die Städtische Volkshochschule Crailsheim, zu deren Angebot unter anderem eine Abendrealschule gehört, sowie die Freie Waldorfschule am Burgberg und die Freie Ganztagesschule Albertus-Magnus-Schule runden das Schulangebot in Crailsheim ab.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[edit | edit source]Das Kulturangebot in Crailsheim ist mit einem vielseitigen Spektrum in Musik, Literatur, Theater und bildenden Künsten gefächert. Dabei gibt es sowohl städtische wie auch bürgerliche Kulturveranstaltungen. Das Städtische Museum befindet sich im ehemaligen Spital in Crailsheim. Eines der Höhepunkte ist das Kulturwochenende, das jedes Jahr im Sommer veranstaltet wird. Das seit 1994 stattfindende Kulturfestival wird von der Stadt zum großen Teil finanziert und ist für jeden Besucher kostenlos.
Bauwerke
[edit | edit source]thumb|Johanneskirche Crailsheim wurde als strategisch wichtiger Eisenbahnknotenpunkt im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert und zu 80 % zerstört. Erhalten blieben oder nach dem Krieg wiedererrichtet wurden von den historischen Gebäuden die 1393 geweihte Liebfrauenkapelle, die Johanneskirche (Bauzeit 1398–1440) und das Spital zum heiligen Geist von 1400 sowie das Wahrzeichen der Stadt, der 57,5 m hohe Rathausturm. Er wurde im Jahre 1717 zur 200. Wiederkehr der Reformation erbaut und gilt als „höchstes Reformationsdenkmal“ der Welt. Auffällig im Stadtbild ist auch der Wasserturm, der 1912 erbaut wurde, um die Dampfloks mit Wasser aus der Jagst zu versorgen. Heute ist darin eine Pizzeria mit Biergarten untergebracht.
Außer der Johanneskirche und der Liebfrauenkapelle liegen in der Kernstadt noch die Friedhofskapelle auf dem alten Friedhof (erbaut 1580 mit Turm von 1586), die katholische Pfarrkirche St. Bonifatius (erbaut 1886/87, doch 1966 durch einen turmlosen Neubau ersetzt) und die katholische Kirche Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit (erbaut 1964).
Kirchenbauten in den anderen Stadtteilen: Evangelische Kirche Altenmünster, erbaut 1790 anstelle einer alten Kirche von 1444; evangelische Kirche Ingersheim, erbaut im spätgotischen Stil mit Turmchor und Wandmalereien von 1607 und 1701, das Schiff wurde 1961/62 neu angebaut; evangelische Kirche Goldbach von 1725 mit älteren Teilen; evangelische Kirche Jagstheim von 1764/65 mit Turm von 1719 sowie katholische Kirche St. Peter und Paul Jagstheim; evangelische Kirche Onolzheim von 1755, 1863 verlängert sowie katholische Kirche Christus König Onolzheim; evangelische Kirche Roßfeld, 1714 umgebaut; evangelische Kirche Tiefenbach mit mittelalterlichem Chor und Schiff von 1512, 1707 und 1969 vergrößert; evangelische Kirche Triensbach mit spätbarockem Schiff von 1725; evangelische Kirche Westgartshausen mit spätmittelalterlichem Turmchor und Schiff von 1610 sowie katholische Kirche Heilig-Geist Westgartshausen.
Gedenkstätten
[edit | edit source]Seit 1990 erinnert eine weiße Muschelkalk-Stele in der Adam-Weiß-Straße an den ehemaligen Standort der Synagoge, die 1938 von SA-Männern geschändet wurde und 1945 dann dem Luftkrieg zum Opfer fiel. Sie ist zugleich Gedenkstein für die jüdischen Mitbürger, die verfolgt und 1942 zur Vernichtung deportiert wurden. Auf dem jüdischen Friedhof Crailsheim in der Beuerlbacher Straße erinnert eine Gedenkstätte mit einer Tafel von 52 Namen an die Crailsheimer Juden, die Opfer des Faschismus wurden.[9]
Horaffensage
[edit | edit source]thumb|Ein Horaff, wie er am Stadtfeiertag an die Schüler verteilt wird Stolz sind die Crailsheimer auf ihre Stadtsage vom „Horaffen“[10]: Nach einer fünfmonatigen Belagerung durch die verbündeten Reichsstädte Schwäbisch Hall, Rothenburg ob der Tauber und Dinkelsbühl im Winter 1379/1380 gingen die Lebensmittel der Crailsheimer zur Neige. Angesichts der ernsten Lage griff man zu einer List.
Mit dem letzten Mehl buken die Frauen die traditionellen Hörnchen, Horaffen genannt, und warfen sie den Belagerern über die Stadtmauer. Dann stieg die Bürgermeistersgattin auf die Stadtmauer, die dickste Frau der Stadt, und zeigte den Belagerern ihr blankes, ausladendes Hinterteil. Angesichts des demonstrierten Überflusses und der wohlgenährten Bürgermeistersgattin sahen die Feinde ihre Belagerung als aussichtslos an und zogen am Mittwoch vor Estomihi (7. Sonntag vor Ostern im Kirchenkalender) im Jahr 1380 ab.
Der Stadtfeiertag wird heute noch jedes Jahr am Mittwoch vor Estomihi mit Beflaggung der Stadt und einem kleinen Festakt begangen. An diesem beweglichen Jahrestag verteilt man Horaffengebäck an alle Schulkinder. Die Form des Horaffens erinnert angeblich an das Hinterteil der Bürgermeistersfrau. Es geht auf ein altes keltisches Abwehrzeichen zurück, das früher auch über Haustüren angebracht wurde. Die Bezeichnung Horaffen für die Crailsheimer, ein Schmähwort der abziehenden reichsstädtischen Truppen, ist noch heute gelegentlich zu lesen und zu hören, aber heute meist weniger herabsetzend gemeint.
Sport
[edit | edit source]Die Frauen des TSV Crailsheim spielen seit der Saison 2006/07 in der Fußball-Bundesliga, die Männer in der Oberliga Baden-Württemberg. Die Crailsheimer Basketballer Proveo Merlins spielen in der Pro A, der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands. Die Heimspiele werden in der Crailsheimer Sportarena ausgetragen.
Regelmäßige Veranstaltungen
[edit | edit source]thumb|Volksfest 2005 bei Nacht Höhepunkt im Jahresablauf und die so genannte fünfte Jahreszeit in Crailsheim ist das „Fränkische Volksfest“, das jährlich über 250.000 Besucher anzieht. Es dauert vier Tage und beginnt traditionell am Freitag vor dem zweitletzten Montag im September. Während des seit 1841 abgehaltenen Volksfestes werden zwei Festzüge (samstags und sonntags) abgehalten und es finden zahlreiche Viehprämierungen statt. Wichtigster Bestandteil aber ist heute ein Vergnügungspark auf 40.000 Quadratmetern mit Fahrgeschäften, Buden und zwei großen Bierzelten.
Immer am letzten Juniwochenende findet seit dem Jahr 1985 das Crailsheimer Wirtefest statt.
Seit 1996 wird im Sommer über drei Tage in der Innenstadt von Crailsheim ein Kulturwochenende unter freiem Himmel abgehalten, mit Musik, Theater, Tanz, Comedy und Kunst rund um das Rathaus und im Spitalpark.
Persönlichkeiten
[edit | edit source]Ehrenbürger
[edit | edit source]Die Stadt Crailsheim hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- 1884: Alois Paradeis, Forstmeister und Vorsitzender des Verschönerungsvereins
- 1906: Heinrich Krauss, Eichmeister und Gemeinderat, langjähriges Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr
- 1912: Richard Blezinger, Botaniker und Apothekenbesitzer
- 1923: Friedrich Hummel, Stadtpfarrer und Dekan, Historiker
- 1955: Friedrich Fröhlich, Stadtschultheiß und Bürgermeister
- 1987: Theodora Cashel, Gründerin der Patenschaft mit Worthington
- 2002: Robert J. Demuth, Bürgermeister a. D. von Worthington, Minnesota, USA
Söhne und Töchter der Stadt
[edit | edit source]- Adam Weiß (um 1480–1534), Reformator
- Anna Dürrin (* um 1530), Opfer der Hexenverfolgung
- Karl Fröhlich († 22. Januar 1882 in Schachen), Botaniker
- Hans Sachs (1874–1947), Reichstagsabgeordneter
- Kurt Schneider (1887–1967), Psychiater
- Karl Waldmann (1889–1969), NSDAP-Politiker
- Inge Aicher-Scholl (1917–1998), Kulturschaffende und Schriftstellerin
- Hans Scholl (1918–1943), Widerstandskämpfer
- Sabine Meyer (* 1959), Klarinettistin
- Helmut Walter Rüeck (* 1962 in Crailsheim-Altenmünster), Politiker (CDU), Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg
Einzelnachweise
[edit | edit source]- ↑ Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009
- ↑ Ergebnisse laut www.crailsheim.de
- ↑ Amtliche Wahlergebnisse (abgerufen am 29. November 2009)
- ↑ Rücktrittserklärung Raabs auf dem Internetauftritt der Stadt Crailsheim (abgerufen am 26. Juni 2009)
- ↑ Letzter Arbeitstag von Crailsheims Oberbürgermeister Andreas Raab - Kurzinterview mit dem Regierungspräsidium Stuttgart. hohenlohe-ungefiltert.de (abgerufen am 1. August 2009)
- ↑ Mathias Bartels: Raab: Verzicht auf alle Ämter. Hohenloher Tagblatt, 18. Juli 2009 (abgerufen am 19. Juli 2009)
- ↑ Informationen zum Crailsheimer Stadtblatt auf crailsheim.de (abgerufen am 2. Mai 2008)
- ↑ Informationen zur Hohenloher Wochenpost auf suedwest-aktiv.de (abgerufen am 2. Mai 2008)
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.I, Bonn 1995, S. 30f., ISBN 3-89331-208-0
- ↑ Siehe dazu den Vortrag von Klaus Graf: Die Crailsheimer Stadtfeier online
Literatur
[edit | edit source]- Traudl Kleefeld, Hans Gräser und Gernot Stepper: Hexenverfolgung im Markgraftum Brandenburg-Ansbach und in der Herrschaft Sugenheim mit Quellen aus der Amtsstadt Crailsheim. Ansbach 2001.
Weblinks
[edit | edit source]Template:Commonscat Template:Wikisource
- Template:Dmoz
- Geschichte Crailsheims (PDF, 36 Seiten; 2,16 MB)
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