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Grafschafter Sprichwörter - Guda Obend 1936[edit | edit source]

  • Sennoomds macht jedr Battelmoan ehnder Feieromd.(Grunwald) = Sonnabends (samstags) macht der Bettelmann eher (früher) Feierabend.
  • Sennoomds giehn de Battelmonne oa de Heiroat. (Buchau) = Sonnabends (samstags) macht der Bettelmann eher (früher) Feierabend.
  • Om Neua Joahre soll ma nie fatt gehn (d.h. keine Besuch machen). = Am Neujahrstag soll man fort gehen (keine Besuche machen).
  • Om Neua Joahre brengt a Kend `s Glecke eis Haus ( es muß am Neujahrsmorgen ein Kind ins Haus kommen). = Am Neujahrstag bringt ein Kind das Glück ins Haus (es muß am Neujahrsmorgen ein Kind ins Haus kommen).
  • Naawel om Neua Joahre bedett Krigg. Schönfeld. = Nebel an Neujahr bedeutet Krieg.
  • Wenn `m Februar de Sonne goar zu fähr schennt, do kemmt der Reif `m Oprel. (Herzogswalde) = Wenn im Februar die Sonne gar zu viel scheint, dann kommt der Reit (Frost/Kälte) im April.
  • Wenn`s oa Volntien weide ies, do koan der Pauer a Kolb mähr oagewenn. Es wird reichlich Futter geben.
  • Karfretichrain helt kai Fechtnise. Obere Grafschaft.
  • Om Karfrettiche räänts Rotta on Meise. Plomnitz
  • Wenn `s Maria- Oowerde (Maria Berk.) gefreut, doas gelt fier värzich Toache.Schönfeld.
  • A Schworm `m Mai, a fuder Hei. (Imkereggel) Hohndorf.
  • Zu Johonne fengt ma on Heie oa. Ob. Grafschaft.
  • De Schneeflan wääda, `s watt gewittewr komma. Grunwald.
  • A Waater, wosde viermets kemmt, doas kemmt noochmets wieder.
  • Je zeit`jer geseet, desdo schinner de Kärner.
  • Wenn de Kemmel reif ies, fengt ma `m Heie oa. Ob. Grafschaft.
  • Wenn de Buche treibt, is `s mem Kannseen verbei. Ob. Grafschaft.
  • Heute sein olle neunonnenzich Teifel luus, on de Hunderte ies der Loahme, daar hoopt henderbei. (Bei Stöberwetter). Langebrücke.
  • Gepfläächte Juuchend, speetes Aalder.
  • A macht schon verliebte Noasalecher. Grunwald.
  • Die Maidlan gihn weg wie neugebackene Samman. Krainsdorf.
  • Wenn iech nie wiel, do wärd kää Spiel! (So sprich das Mädchen zum Liebhaber).
  • Du sollst amool änn ganz alläne hoan.
  • Ich setz of der Konne, miech sehnt nooch am Monne. Volpersdorf.
  • Ich setz of der Scheiwe, miech sehnt nooch am Weiwe.Volpersdorf
  • Wos der Mensch braucht, muuß a hoan; on wenn der Mensch a Mensch braucht, muuß a`s äben hoan. Obere Erlitzthal.
  • A Moan muuß sein, on wenn a vô Krotzapuza ies! Glätzich Falkenberg.
  • `n Moan, `n Moan muuß ich hoan, on wenn ich a muuß ôf`m Puckel troan.
  • Der Moan ies e gerénge Deng, oawer braucha tutt ma`n doch. Hausdorf.
  • Die senn ää Hatze on ää Senn. Langebrücke.
  • A stiht halt emmerfatt met ämm Bääne eim Groawe. (Gefahrlischer Beruf, z.B. Bergmann), Krainsdorf.
  • Wie gelebt, so gestorben.
  • Daar kemmt met gleicha Fissa ei a Himmel. (Wer fromm gelebt hat).
  • Goot schenk `m de ewiche Hetze, gefroarn hoot a genung. Frankenberg bei Wartha.
  • Wenn ich ock gestorwa wää, met Kucha zugedackt ôn zô der grußa Karmes wieder hônda wäär. Grunwald.
  • Wenn ich ock gestorwa wää, met Kucha zugedackt, met Kaffee beschlickert on zô a heilicha Zeita wieder doo! Volpersdorf.
  • A zieht schon de Himmelstiefan oa. (Wenn die Füße anschwellen.
  • De Bääme wara nee ei a Himmel.
  • Oller Oafang ies schwäär; blooß äner nie wenn der Battelmoan a Soak laar hoot.Herzogswalde.
  • Missichgihn macht liederlich. Grunwald.
  • Zureda helft.
  • Zerspronga Teppe haala `m langsta. (Auch von Menschen mit einem Körperschaden). Obere Grafschaft.
  • Woas ämm sei Tuud, ies `m andan sei Bruut. Hausdorf.
  • Of a groob Klootz (oder Holz) gehäärt a groower Keil.
  • Ma därf `m Maule nie traun. Glätzich Falkenberg.
  • `n Hamvel Handel ies besser wie a Saakvel Arbt. Glätzich Falkenberg.
  • `s verredte Bruut eßt ma `m ehnsta. Langebrücke.
  • Eis Feuer sool ma nee nooch bloosa. Krainsdorf.
  • Daar Stään leit jedem eim Wääse. Krainsdorf.
  • De Stecka macha ämm dreimool warm: ma se greebt, wenn ma se spelt on wenn ma se verbriht. Reinerz.
  • `s hoot fier de Langsema aa `n Goot - och nie immer! Schönfeld.
  • Ma muuß `m a ärchta Oart nie nei foahrn loon. (Wiederstehe den Anfängen!). Schönfeld.
  • Ihr watt amool nooch am Kärnla Saalz sucha bis euch de Aacha blutta. Krainsdorf.
  • Dô wammer schlôffa giehn, doß de Leute hääm gihn kenna. Grunwald.
  • `s Hongrisches ônderwäägs. (Wenn jemand zwei Schnitten anbeißt).
  • Du tust wôll de Finke recka! (Wenn Kinder den Nasenschleim hochziechen). Schönfeld.
  • Mach`s Maul zu, `s zieht! (Beim Sähnen). Altwaltersdorf.
  • Gruußmutter, gih weg, de Vochel sahn nischt!. Hausdorf.
  • Dier watt de Hand zôm Sorche raushänga, wenn de emmerfatt leucht. Reichenau bei Glatz.
  • `s kemmt Wosser; mier hoan schon lange kääs. (Wenn niemand weint). Mittelsteine
  • Faula Leita gerôtts. Landeck.
  • Du wärscht gutt fär Qorkschoffer ôf a Brummhoof. Frankenberg bei Wartha.
  • Dei Schweechermutter watt Zehne kriecha! (Wenn sich jemand auf ein Hackklotz setzt). Ob. Erlitzthal.
  • Doas Deng ies iewrich wie a dreck zo Weinachta. Volpersdorf.
  • Wenn dei Pfeifla watt Jonge hoan, looß mer ock ääs.Volpersdorf.
  • Gih och, zum Zänka gehäärn zwee. Landeck.
  • Doas Spiela ju de Hanssdrôffer Pauan ôf`m Futterkosta! (Wenn bei einem sicheren Spiel sich einer rühmt, sehr klug gespielt zu haben). Glatz.
  • Daar spielt Trômpft, doß de Läufe quietscha. Grunwald.
  • A ies schon barbs (=er hat keinen Trumph mehr). Reichenau bei Glatz.
  • Wenn mer nausgihn, sein mer raus. (Der Verspieler hat noch nicht 30 Augen.) Reichenau bei Glatz.
  • Der Teifel hoot zwee Schock gemacht. (Wenn die beide Parteien je 60 Augen haben.)
  • Raus muußa, sprecht der Wormdokter! (Wenn man vom Gegner den Letzten Trumpf herauslockt.) Peucker.
  • Raus aus Metz, wie de kemmst, asu stärbte! Obere Erlitzthal.
  • Ihr spielt jo wie de Nochtwächter. Obere Erlitzthal.
  • Do hôst der woll heute de Knocha nooch nie gewocha! (Bei daurend schlechter Karte). Frankenberg bei Wartha.
  • Etze wammer oawer amool letta! (Wenn man Kontra gibt.) Reichenau bei Glatz.
  • Mir wann awing met Musicke spiela, doas giht zu ruhich! Reichenau bei Glatz.
  • Etze spiela zwee Kapella! (Wenn man Kontra und Re gibt.)Reichenau bei Glatz.
  • Etze waar ich euch oawer oafotza! Wenn man ein schönes Spiel hat.) Ob Erlitzthal.
  • `s Geld leit beim Voarsteher! (Wenn man ein Spiel leer ging.) Ob. Erlitzthal.
  • Em woas spiel mer? - Em Noasapeepel spiel ich nie. Frankenberg bei Wartha.
  • Bei daan Freßt der Teifel met aus der Scheffel. (Wenn kein Segen im Hause ist.)
  • Daar stoppt ää Looch zuu on reßt`s andre uuf. (Er borg, um Schulden zu bezahlen.)
  • Daar steckt ei kainer gesonda Haute. Ob. Grafschatz.
  • Daar hoot immerfatt woas zu kluchza. (Er kränkelt.)
  • Wenn daam a Färzla derqare geht, do tutt a schön Säusch. Ob. Grafschatz.
  • Die hoan nee Geld of`m Läufesolwe. Grunwald.
  • `s koan sein, `s watt nooch amool oa tomma sahla.
  • A ies jong on tomp on gefreeßich. Ob Erlitztal.
  • Diech hoan se zo hääß gebodt, on do hoan se der a Verstand geklaut. Reichenau bei Glatz.
  • Onder daam seiner Metze wärds vier neina nie Taag. Altwaltersdorf.
  • Daar verstiht nee mähr wie de Kotze vom Sontische. Volpersdorf.
  • Daar ies dorch de Schule ganga wie der Esel dorch die Mihle. Grunwald.
  • Etz koan a de Zehne ei de Wand schloon! Grunwald.
  • Etz koan a Maacha ei de Feueresse hänga! Grunwald.
  • Die giht met geracker Zonge.(Sie kann nichts bei sich behalten.) Langebrücke.
  • Daar redt wie der Kenich Salomon, blooß nie asu kluck. Altwaltersdorf.
  • Daar speelt wie a Kenich David, blooß nie asu scheen. Altwaltersdorf.
  • Woas ies doas? - `s hoot vier Bääne on `n Toppfuuß on neckt mem Koppe, wenns sein muuß. (Die Schnietbanke.) Herzogswalde.
  • `s hängt oa der Wand, `s hoot `n Qarkschniete ei der Hand? - Der Kolk.
  • Welsches ies der temmste Moan? - Der Raufanskährer; a trotz dort, wuu`s nie kremmert. Frankenberg bei Wartha.
  • Wie schmeck`n doas? - `s schmeckt eim Maule derqare on eim Holse derlänge. Landeck.
  • Woas soll ich `n macha? - a/ Tu ock `m Koppe stihn on mem Hendan Mecka fanga. b/ `m Koppe stihn on a Fissa `n Feiertaag gaan. Volpersdorf.
  • Doas woar woll 70 on 71, wu der gruße Wend ging?Frankenberg bei Wartha.
  • Bezoals Goot fär doas! On a andermool wieder woas! Volpersdorf.
  • Bezoals Goot, Poate, fier de Eelchniete! (Wenn man etwas dankend ablehnt.) Ob. Grafschatz.
  • Gelobtseischrest! Hätt ich doas gewoßt, doß duu doas best, hätt ich nee gegrißt. Volpersdorf.
  • Frää dich ock nackich, doß der nee Hemde zerresßt! Grunwald, Braunauer.
  • Du frääßt dich wol,doß de of der Welt best on nie ronderfällst! Frankenberg bei Wartha.
  • Olls hoot a Ende, blooß de Worscht hoot siewane: uwa ääs on onda ääs, jeder Speil hoot`r zwee, doas macht sere, on nooch ääs, wenn de Worscht weg ies. Herzogswalde.
  • Aßt.aMt ihr eute! Assa on Trenka helt Leib on Seele zusomma!. (Auf forderung des Gastgebers.)
  • Schmecke, wie de wellst; wnn d`mehr ock de Wompe fellst! Volpersdorf.
  • Iech fraß olls,wos miech nee freßt.Volpersdorf.
  • Immer kommt zur Kärmes; Assa on Trenka watt euch nee hendan! Ob. Erlitztal.
  • Vo der Pauerarbt ies de Mettichmohltz `s beste. Hausdorf.
  • Waar sich zomAssa on Bata schaamt, ies oa Leib on Seele vertorwa. Hausdorf.
  • Met dier eßt jo der Geier! (Wnn einer ungewachsen Frühstück.) Landeck.
  • Die hoan `Faal versoffa. (Wenn sich nach dem Begräbnis die Gäste betrinken. Ob. Grafschatz.
  • `n Soitz, `n Affen, `n Kater kann haben der Sohn wie der Vater. Hausdorf.
  • De Besoffna hoan än guda Schutzengel. Landeck.
  • Läng on därre ies Teifel Gezärre. Ludwigsdorf.
  • Korz on decke ies Hottes Geschecke.
  • Bei daam konnst de a Hutt oa de Reppa hänga. Grunwald.
  • Bei daam sitt ma oawer aRusakranz (=Rückgrat). Krainsdorf.
  • A ies der rääne heltzlatuud (=klapperdürr). Neurode.
  • Daar sitt aus wie a Grellatuud. Ob. Grafschatz.
  • Daam hoot aa de Sonne de Noase orntlich verbrannt (Eine Schnapsnase.) Ob. Erlitztal.
  • Met ämm Aache guckt a of a Schniebarg on mem andan eis Mäuselooch. Reichenau bei Glatz.
  • Doß dersch nee etwa aus`m Keewala hoppt! (Wenn einer hertzlich lacht.) Reichenau bei Glatz.
  • Flucha toar ma nie, on teifan ees zu wing! Ob. Grafschatz.
  • Doas tauert oawer weeder, do kenna jo ärscht a poar jonge Tauwa reif waan (oder ausfliecha)! Ob. Grafschatz.
  • Vo mir kenna se Riema hacka, on do säät ich nooch nicht! Ob. Grafschatz.
  • Liewer zahnmol iewerschloon on nemme zummer komma! Nd. Steine.
  • Iech lach nee, on wenn ich a Hols brech . Nd. Steine.
  • ech denk, do verreck ich, asuwoas zo häärn! Adlergebirge.Jonger Härr (od. jonger Frau), lott euch peitscha, doß euch nee de Mecka stecha, wenn `r watt `m Häe recha. (Spruch bei Schmeckostern). Grunwald.
  • Ich wehn dich oa vo deiner Mutter on oas griene Futter im Namen der hl.Dreifaldigkeit, Gott Vater, Gott Sohn, Gott hl. Geist! (Debei wurde das Kalb mit Weihwasser besprengt.Beim abgewohnen der Kälber.) Schönfeld.
  • Maria ging über das Meer und tat die rote Rose beschworn; Maria ging über das Land, daß die rote Rose verschwannd.
  • Dudel, dudel Leiersaack, manne hommer än Feiertaag, iewermanne nooch änn, dernooch de ganze Woche känn! (Wenn einer laut weint.) Grunwald.
  • " Och Gott Laab! Bettte watt`s hoan!" hoot `n Braute gesoat, diede heiroata wullde on hott nischt - on hotte "Laab" ei de Endelta (Inlette) gestoppt. (Wortspiel: lebe Laub.) Landeck.
  • A kriecht de Schalla-Neune (d.h. Schelte). Ob. Grafschatz.
  • Jech hommer dos Hochdeutsche asu oagewehnt, daß ichs nimmer "looßa".
  • Gäärsch, wie wäärscht, wenn duu nee wärscht, do wäär de ganze Welt ne ärscht!
  • `s ward schon wieder wärn mit der Mutter Bärn, mit der Mutter Knorn ist`s ja auch geworn; aber die Mutter Schmitten, die hat furchtbar gelitten: die haben sie siebenmal geshnitten, und beim siebentem Mal woar`sch ärscht kloar doß `s a Holzbään woar. Königshain.
  • Wenn die Kaffee bellich ies, do sein de Weiwer fruh; do setza se of der Ufabanke on moahla emmerzu. Volpersdorf.
  • Ich bien a Bargmoan, nahm dich bei der Wompe on hau dich uuf wie `n verfaulta Kärbs. On wenn ich diech asu ei de Wompe stompe, do gihste sicher bale of a Stärbs. Volpersdorf.
  • Hinaus in die Ferne met Putter Bruut on Speck; doas aß ich asu ganne, doas nemmt mer niemand weg. On waar doas tutt, daan hau ich of a Hutt daan hau ich of de Noase, doß se blutt. Volpersdorf.
  • Aus der Schiene kemmt kää guder Wend verwincher a gutt Kend. Schönau bei Landeck.
  • Aus daam Loche (wenig belibte Gegend) kemmt kai guder Wend, geschweiche a gutt Kend. Wilhelmstal.
  • Vo der Krohastoat kemmt kai guder Wend, geschweiche a gutt Kend. Ob. Erlitztal.
  • Aus `m Preicha kemmt kai guder Wend, geschweiche Goots a gutt Kend. Braunauer Ländschen.
  • Die saufa braunsch Wosser! *(Auf der Tuntschendorfer.) Krainsdorf.
  • De Seidroffer (Seitendorfer)Hoawerwompa komma of Rotzel (Rosenthal) Grappe stomma. Rosenthal.
  • Wu giht`n hie? Of a Ritschka nooch Klie. Ob. Erlitztal.
  • Doas hieß ju Hunde fihrn bis of Bautzen! Krainsdorf.
  • De Kinswälder loon Mechan nee mietassa. (Die Kirmes is immer am Sonntage nach Michael.)
  • De Kundeswälder loo Gollan nie meetassa. (Die Kirmes is immer nach dem 16 Oktober).