Wp/sli/Wp/Wörter/Grafschafter Sprichwörter

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Grafschafter Sprichwörter - Guda Obend 1924[edit | edit source]

  • Wenn Gott viel änn Na(rr)n hoan, do leet a ämm aala Moanne `s Weib starba. - Wenn Gott einem Narren haben will, dann läßt er einem alten Mann die Frau sterben.
  • Har woar a gruuß lang Weib on Sie hieß Anton. - Er war eine große, lange Frau und Sie hieß Anton.
  • `s ies schnell a Wärtla gosprocha on Bessa versäumt. - Es ist schnell ein Wörtlein gesprochen und ein Bissen versäumt.
  • Doas hoot woll a Wenter oam Hendarn (wenn etwas nicht gleich kochen wird). - Das hat wohl den Winter (Frost und Eis) am Hintern (Hinterleil) (Wenn es lange dauert, bis etwas kocht) .
  • Pelze senn oam besta Recht schien ei Putter gebroota on of a Mest geschmessa. - Pilze sind am besten recht schön in Butter gebraten und auf den Misthauten (Stalldünger) geworten. (Wenn jemand keine Pilze ess. will).
  • Do werd woll noch a Hongrisches komma! (Wenn Z.B. in Gedanken zu viel Brot abgeschnitten wurde). Landeck. - Da wird sicher noch ein Hungriger (zum Essen) kommen.
  • Ihr Kender batt ock, of doas der Voater, wenn a watt vom Schlejer ieber a Selberbarg ronder nie besoffa häm kemmt! - Ihr Kinder, betet nur, daß der Vater, wenn er vom Schlejer (Name einnes Nachbarn ?) über den Silberberg runter geht, nicht besoften (betrunken) nach Hause heim kommt!
  • Guschla, wellste Branntwein saufa - Fißla mußte boarfuuß laufa! Neurode. = Gusche (Mund) willst. Du Branntwein sauten - Füßlein (Füß) mußt. Du barfüß (ohne Schuhe) laufen!
  • Bichla, Tichla, Rusakranz, Haller, Hantschka, Stecka - Weib hoa ich oalls? = Büchlein, Tüchlein (Taschentuch) Rosenkranz Getsschnur mit Perlen) Haller ( Halstuch?) Handschuhe, Handstock - Frau, hab ich alles ? (Wenn der Mann zur Kirche geht).
  • `s ging amool a Storch dorch Gommperstisch dorch on pflockt siech a poar plietzbloe Plabelbleeter. On war de plietzbloe Plabelbleeter tennt (kennt?),doas ies a prower Moan! = Es ging einmal ein Storch durch Gommpersdorf und pflückte sich ein paar blaue Priemelblätter. Und wer die blauen Primelblätter findet ? das ist ein braver (guter) Mann.
  • Dar bellt wie Tutagrabersch Hundla!(wenn jemand stark hustet). Winkeldorf. = Der bellt wie der Hund des Totengräbers.
  • Do lacht der Hund miet z`soamter Schnauze. = Da lacht der Hund auch mit der Schnauze (Maul).
  • Werd doas werd, on wenn`s a Schäpptoop werd! = Es wird schon werden, und wenn es auch ein Schöppftopf (Gefäß zum Wasserschöpfen) wird!
  • Wenn iech bei Noacht schloof, viel iech doch wengst bei Toache mei Ruhe hoan! = Wenn ich in der Nacht schlafe, will ich doch wenigstens am Tage meine Ruhe haben!
  • Zum Schlicker, zum Schlacker! Mei Moan ies a Racker! Känn Kaffe, känn Zocker, drem setz iech recht locker on setze boarmherzich,on brenge nischt fertich. Iber verz Toache do krieg iech mei Luhn, on iech wrk emmersat Kattun! = Zum Schlicker, zum Schlacker! Mein Mann ist ein Racker (unruhiger Mensch)! Kein Kaffee, kein Zucker, darum sitze ich recht locker (unsicher, unruhing) und sitze barmherzig, und bringe nichts fertig (schaffe wenig). Nach verzehn Tagen da bekomme ich meinen Lohn, und ich wirke (webe) ständig Kattun (Leinenstoff)!
  • Woas notzt der Root, wenn der Oarme nicht hoot! = Was nützt der gute Rat, wenn der Arme (mittelloser Mensch) nichts hat?
  • Kliesla, mei Siehnla, bis stelle, wam` mer hoan! = Klößen, mein Söhnchen, sei stille, werde wir haben!
  • `m besta ies, die Kerche bleit eim Darfe! = Am besten ist es, die Kirche bleibt im Dorf!
  • Dar gefällt mer du henda besser, wie järr du vanna! = Dieser gefällt mir von hinten besser, als jener von vorn!
  • Ich koan doas Deng nie fenda, `s ies oals wenn der Teifel a Zoahl droffe hätt. = Ich kann das Ding nicht finden, es ist als wenn der Teufel eine Zahn darauf hätte.
  • Du siehst aus, oals wenn se of beim` Gesechte Arbsa gedroscha hätta! =Du siehst aus, als wenn man auf Deinem Gesicht Erbsen gedroschen hätte!
  • Zum Assa gieh iech azu, doaß iech nie fahl, zum Arbta of die Seite, doaß iech nie hender. = Zum Essen gehen ich nach vorn, damit ich nicht fehle, zum Arbeiten gehe ich auf die Seite, daßich nicht hindere (andere beim Arbeiten stöhre).
  • Du best a der heiliche Siewafuuß, wu de der oachte nooch komma muuß. = Du bist der heilige Siebenfuß, wo doch der Achte noch kommen muß.
  • War siech onder die Trewer mengt, dan frassa die Schweine. = Wer sich unter die Trewer (Schweinefutter- Mehl - Schoten?) mischt, den fressen die Schweine
  • Auswendich hui - eiwendich pfui. = Außen hui - Innen pfui (In der Bekleidung äußerlich sauberinnerlich unsauber). Sprichwörter 18-25 kommen aus Erlitzthale.