User:Silvicola/Gaaldôrf

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Gaildorf ist eine Stadt am Fluss Kocher in Baden-Württemberg. Sie hat etwa 12.500 Einwohner.

Geographie[edit | edit source]

Geografische Lage[edit | edit source]

Gaildorf gilt als Zentrum des Limpurger Landes, das sich südlich von Schwäbisch Hall erstreckt. Das Stadtgebiet wird von Süd nach Nord vom Kocher durchflossen, der hier ein breites Tal ausbildet. Kurz vor Gaildorf mündet die Rot bei Unterrot von links in den Fluss. Zu beiden Seiten des Kochertals erheben sich bewaldete Höhen: Nach Westen der Mainhardter Wald und nach Osten die Limpurger Berge. Gaildorf hat Anteil an den Naturräumen Schwäbisch-Fränkische Waldberge und Hohenloher-Haller Ebene.[1]

Der 49. Breitengrad verläuft direkt durch das Stadtgebiet – in Nordamerika bildet dieser die Grenze zwischen den USA und Kanada.

Nachbargemeinden[edit | edit source]

Die Nachbargemeinden von Gaildorf sind, im Uhrzeigersinn beginnend im Westen, Fichtenberg, Oberrot, Rosengarten, Michelbach an der Bilz, Obersontheim, Sulzbach-Laufen und Gschwend (Ostalbkreis). Außer Gschwend gehören alle zum Landkreis Schwäbisch Hall.

Stadtgliederung[edit | edit source]

Zur Stadt Gaildorf gehören neben der Kernstadt Gaildorf 25 weitere Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser. Gaildorf gliedert sich in die vier Stadtteile Eutendorf, Gaildorf, Ottendorf und Unterrot, die identisch mit den vier ehemaligen Gemeinden sind. In den räumlichen Grenzen des Stadtteils Eutendorf ist zugleich eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat eingerichtet. Die offizielle Benennung der Stadtteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Stadt und durch Bindestrich nachgestellt der Name des Stadtteils.[2] Zum Stadtteil Eutendorf gehören das Dorf Eutendorf, die Weiler Adelbach (auch Stadtteil Ottendorf), Großaltdorf, Kleinaltdorf und Winzenweiler, die Höfe Schweizerhof und Steigenhaus und die Häuser Eisbach und Steppach sowie die abgegangenen Ortschaften Aschenhütte, Beylstein, Bulmer, Gesundbad, Güssel, Hagersbach, Hagestadelshusen, Haspelhausen, Jägerhaus, Neuwiese, Roggenland, Schleifrain, Schweizerhalde, Staighäusle, Westhalden, »Sägmühle« bei Eisbach. Zum Stadtteil Gaildorf gehört die Stadt Gaildorf sowie die abgegangenen Ortschaften Erlen, Hackersbach, Rudolfsmühle und Vitriolbergwerk. Zum Stadtteil Ottendorf gehört das Dorf Ottendorf, die Weiler Adelbach (auch Stadtteil Eutendorf), Hägenau, Niederndorf und Spöck und die Häuser Kocherhalde und Railhalde sowie die abgegangenen Ortschaften Eulenhaus und Einöde. Zum Stadtteil Unterrot gehören das Dorf Unterrot, die Weiler Bröckingen, Münster, Reippersberg und Schönberg, die Höfe Münster Mühle und Reutfeld und die Häuser Chausseehaus, Kieselberg und Ölmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Braunsbach, Dietenberg, Dretenweiler, Mettelberg, Reippersberger Sägmühle und Steigersbach.[3]

Geschichte[edit | edit source]

Gaildorf wurde 1255 zum ersten Mal erwähnt und erhielt 1404 die Stadt- und Marktrechte von König Ruprecht I. Es war Residenz einer der beiden Hauptlinien der Schenken von Limpurg. Seit 1806 gehört es zu Württemberg und wurde dort Oberamtsstadt und Sitz des Oberamts Gaildorf. Gaildorf gehörte ehemals dem Landkreis Backnang an und wurde im Zuge der Kreisreform im Jahre 1973 in den Landkreis Schwäbisch Hall eingegliedert.

Eingemeindungen[edit | edit source]

Politik[edit | edit source]

Wappen[edit | edit source]

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Rot zwei schräg gekreuzte silberne Flößerhaken, überdeckt von einem silbernen Floß.“

Städtepartnerschaft[edit | edit source]

Gaildorf unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Budajenö in Ungarn, etwa 20 Kilometer westlich von Budapest.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

Kino[edit | edit source]

Das Gaildorfer Sonnenlichtspielhaus wird von einem gemeinnützigen Verein geführt. thumb|Altes Schloss

Bauwerke[edit | edit source]

Im Zentrum von Gaildorf befinden sich das Alte Schloss, das den Schenken von Limpurg und den Grafen von Waldeck-Limpurg als Residenz diente, das heute als Rathaus genutzte und von der Gräfin Amalie von Waldeck-Limpurg errichtete Neue Schloss, die evangelische Stadtkirche sowie Reste der ehemaligen Stadtmauer.

Freizeit und Sport[edit | edit source]

Der TSV Gaildorf mit etwa 1500 Mitgliedern bietet in sieben Abteilungen Sportarten wie Aerobic, Schwimmen, Fußball, Tischtennis und Turnen an.[4] Das Gaildorfer Mineralfreibad auf dem Kieselberg liegt auf einem fast sieben Hektar großen Areal mit ausgedehnten Liegewiesen.

Regelmäßige Veranstaltungen[edit | edit source]

thumb|Start des Motocross-Rennens 1999

  • Moto-Cross: Sehr bekannt sind die nationalen und internationalen Motocross-Rennen „auf der Wacht“. Hier finden immer im Wechsel Deutsche- und Weltmeisterschaften statt.
  • Blues-Fest: Das Gaildorfer Blues-Fest findet alle zwei Jahre immer im ersten Juli Wochenende statt.
  • Jugend-Euro-Cup: Internationales Hallenfußballturnier von U17-Mannschaften in der Gaildorfer Sporthalle.
  • Pferdemarkt: Jeweils am zweiten Montag im Monat Februar treffen sich in Gaildorf die Freunde von Pferden, Kutschen und Gespannen. Der Gaildorfer Pferdemarkt ist das größte und älteste Traditionsfest im Limpurger Land mit jährlich 20.000 bis 30.000 Besuchern.
  • Der Limpurg-Cup: Ein seit 2005 ausgetragenes Kampfsportturnier.
  • Limpurg Cup im Hundesport: Hundesportler aus ganz Baden-Württemberg treffen sich jährlich auf dem Hundesportplatz "auf der Wacht" um sich in den Hundesportarten Turnierhundesport und Agility zu messen.
  • Floßfest: Das Floßfest findet alle zwei Jahre, im Wechsel mit dem Bluesfest, statt. Es soll an die Flößertradition der Stadt erinnern. Zwischen den beiden Festplätzen am Kocher, einer direkt in Gaildorfs Innenstadt auf der Kocherwiesen gelegen und einer in Gaildorfs Teilort Münster verkehrt ein Floß.

Wirtschaft und Infrastruktur[edit | edit source]

Verkehr[edit | edit source]

Gaildorf wird von der Bundesstraße 19 durchquert, in diese mündet dort auch die Bundesstraße 298. Der Bahnhof Gaildorf West liegt an der Murrbahn NürnbergStuttgart. An der Oberen Kochertalbahn liegt der Haltepunkt Gaildorf Stadt, welcher näher zur Stadtmitte liegt, aber zwischenzeitlich nicht mehr vom Personenverkehr bedient wird. Die Buslinie 16 verbindet die Stadt mit Schwäbisch Hall; es gibt auch andere lokale und regionale Buslinien. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund KreisVerkehr Schwäbisch Hall an.

Einrichtungen[edit | edit source]

Gaildorf ist Sitz des Kirchenbezirks Gaildorf der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Die Stadt verfügt auch über ein kleines Krankenhaus mit den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie und Gynäkologie.

Schulen[edit | edit source]

Gaildorf verfügt über mehrere Schulen. Im Ort selbst bilden die Parkschule (Grund- und Hauptschule), die Schloss-Realschule und das Schenk-von-Limpurg-Gymnasium ein Schulzentrum. Im Teilort Eutendorf gibt es eine Grundschule sowie die Peter-Härtling-Schule (Förderschule), in Ottendorf eine Grundschule, in Unterrot eine Grund- und Hauptschule.

Persönlichkeiten[edit | edit source]

Söhne und Töchter der Stadt[edit | edit source]

Weitere Persönlichkeiten[edit | edit source]

  • Justinus Kerner (1786–1862), Schriftsteller
  • Gottlieb Rau (1816–1854), Unternehmer und Revolutionär
  • Hermann Frasch (1851–1914), deutsch/US-amerikanischer Erdölchemiker, geboren in Oberrot bei Gaildorf, Sohn des Gaildorfer Bürgermeisters Johann Frasch

Literatur[edit | edit source]

  • Hans König: Das neue Schloss. Einst Villa – dann Schloss – heute Rathaus. Ein Bericht zur Geschichte des neuen Schlosses. Selbstverlag, Gaildorf 1996

Weblinks[edit | edit source]

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Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009
  2. Hauptsatzung der Stadt Gaildorf vom 28. November 2001
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 467–472
  4. Website des TSV Gaildorf (abgerufen am 26. November 2008)

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